FAQs für den Säulenkauf

Q: Warum bringen einige Säulen sofort bei Inbetriebnahme eine stabile Basislinie und andere zeigen lange Zeit Basisliniendrift?

A: Dies ist eine Frage der Produktionseffizienz. Das Säulenmaterial wird rings um kleine Tröpfchen von Polymer- oder Detergens-kolloiden gebildet und danach vernetzt. Die Größe definiert die spätere Porosität, die genauen Rezepturen sind das Know How der Hersteller. Nach der Vernetzung muss das ursprüngliche Kolloid aus dem System ausgewaschen werden, was ein langwieriger – teils mehrere Wochen dauernder und daher relativ teurer – Vorgang ist. Wenn dieser Auswaschvorgang durch häufiges Wechseln der Waschlösung eher sorgfältig gemacht wird, so erhält man als Kunde Säulen die von Anfang an sehr stabil laufen. Wird hier gespart, wird der Waschvorgang erst beim Kunden beendet und es kommt bei neuen Säulen noch zu deutlichem Driften.

Q: Steht die Qualität einer Säule in direktem Zusammenhang einer Säule? Mit anderen Worten: bekomme ich eine besseres Produkt, wenn ich für einen Säulensatz mehr ausgebe?

A: Nur zu einem kleineren Teil. Die Kosten einer Ware hängen nur zum Teil von der Qualität des Produktes ab. Zusätzlich dazu kommt der Einfluss des Aufwandes für Entwicklung, Marketing, Verwaltung bzw. Vertriebsstruktur und Gewinnerwartung der Herstellfirma. Zusätzlich haben wir den Aufwand für das Aufrechterhalten eines Markennamens, den sich kleinere Unternehmen ersparen können, die durch Kundenempfehlung gefördert werden. Diese Ersparnis kann bei gleicher Qualität an die Kunden weitergegeben werden – entweder in Form verbesserter Betreuung oder günstigerer Preise.

Q: Muss ich bei einem kostengünstigeren Produkt davon ausgehen, dass am Support der Kunden gespart wird?

A: Nein, nicht generell. Es gibt Anbieter, die nicht auf Werbung über Medien bauen, sondern auf die gute Reputation ihrer Produkte. Damit wird es möglich, trotz geringerer Produktpreise die volle Unterstützung bei Applikationen zu bieten.

Q: Was bestimmt, wie viele Säulen verwendet werden müssen?

A: Dies hängt in erster Linie vom Probenmaterial ab: dem zu erwarteten Bereich an Molmassen in der Probe bzw. der geforderten Auflösung. Aber es hängt auch von der Porenverteilung des Füllmaterials ab. Es ist üblich, drei Säulen zu verwenden mit kleiner, mittlerer und großer Porosität.

Eine neue Alternative sind Säulen gefüllt mit BPT*-Gel. BPT steht dabei für „Broad Pore Technology“ und zeigt eine breite Verteilung an Poren. Dabei ist es meist ausreichend, nur zwei BPT Säulen anstelle von drei Säulen mit traditionellem Füllmaterial einzusetzen.

Q: Was ist der Vorteil beim Einsatz von Säulen mit BPT* Technologie?

A: Es gibt mehrere Vorteile: Offensichtlich ist, dass nur zwei Säulen an Stelle von drei benötigt werden, um eine ausreichende Trennung zu erlangen. Damit wird eine Kostenreduktion um etwa ein Drittel erreicht. Der nächste Vorteil liegt in einer geraderen Kalibrationskurve.

Nachdem in BPT* Systemen die Trennung in nur zwei Säulen erreicht wird, fällt die Peakverbreiterung ebenfalls etwas geringer aus., was zu besseren Signalen und einem besseren Signal/Rauschverhältnis führt. Schließlich sinkt auch der Verbrauch an Lösungsmittel.

Q: Wieso kommt es bei BPT* zu einer geraderen Kalibrationskurve?

A: Die Erklärung ist sehr ins Detail gehend. Eine genaue Antwort erhalten wir vom Säulenhersteller Dr. Dauwe: „Der Hauptvorteil der BPT* Technik liegt in einem relativ großen Separationsbereich. Üblicherweise wird dieser durch „Mischbettsäulen“ hergestellt in denen verschiedene Porengrößen kombiniert werden um einen größeren Bereich linear darzustellen. Hierfür werden typischerweise 2 bis 4 einzelne Porositäten kombiniert und gemeinsam in eine Säule gefüllt.

Auf den ersten Blick sehen die Kalibrationskurven – z.B. mit 12 Datenpunkten linear aus, in Wirklichkeit verbergen sich darunter 2 bis 4 Kalibrationskurven der Einzelporositäten der abgemischten Porengrößen. Bei der Analyse breit verteilter Polymerer führt dies in manchen Fällen, in denen man Gaussverteilungen der Polymere erwartet an immer den gleichen Stellen zu Inhomogenitäten der gefundenen Gaussverteilung. Dieses Phänomen rührt nicht zwangsläufig von dem zu untersuchenden Polymer her, sondern kann fallweise auf eine nicht gute Abmischung von Einzelporositäten in der Mischbett Säule herrühren. Selbst wenn man die Kalibrationskurve der Mischbettsäule mit einem Polynom 5ter oder 7ter Ordnung fitten möchte – so greifen wir hierbei typischerweise nur auf 12 Datenpunkte der Kalibration zurück. Dass kann schwierig werden.

Die BPT Technologie wurde neu entwickelt um dieses Problem zu umgehen. Aus einer Synthese herrührend kann ein großer Molmassenbereich mit hoher Genauigkeit mit 12 Datenpunkten Kalibriert und darauf basierend das zu analysierende Polymer mit hoher Genauigkeit mit einem einfachen Polynomfit berechnet werden.“

Q: Beeinflusst die BPT* auch meinen Probendurchsatz?

A: Ja, auf Grund des geringeren internen Systemvolumens wird nicht nur der Lösungsmittelverbrauch reduziert, sondern es sinkt auch die Verweilzeit im System.

Q: Gibt es spezielle Trennsäulen für Proben mit sehr niedrige Molmassen, z. B. Oligomere?

A: Ja, das Säulenmaterial 35A bietet ein großes Trennfenster für geringe Molmassen wie Oligomere. Dies wird durch einen großen Anteil an sehr kleinen Poren erreicht, was zu einer guten Trennung im Bereich von 100Da bis 1000Da führt.

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